kbA - Was ist das genau?

Die Biobaumwolle, aus der unsere Bettwäsche gewebt ist, stammt aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) und entspricht dem weltweit strengsten Standard.

Warum kbA und was ist das überhaupt? kbA ist die Abkürzung für kontrolliert biologischen Anbau. Die Bezeichnung bezieht sich auf alle landwirtschaftlichen Produkte. In der Textilindustrie sind hauptsächlich folgende Pflanzen von Bedeutung: Baumwolle, Flachs und Hanf.

Und was ist der Unterschied zwischen Baumwolle aus biologischem Anbau und "normaler", also herkömmlicher Baumwolle? Ist Bio - Baumwolle besser als herkömmliche Baumwolle? Da die Baumwollindustrie weltweit führend in der Textilherstellung ist, sind der Anbau und die genaue Definition des Begriffs "kbA" ein sehr wichtiges Thema. Folgen Sie uns auf dem Weg der Baumwolle vom Feld bis zur Bettwäsche.

Weniger als 1% der weltweit angebauten Baumwolle stammt z.Zt. aus kbA.

Im Gegensatz zu konventionell angebauter Baumwolle

  • Erfolgt der Anbau bodenschonend in Fruchtfolge, es gibt keine Monokulturen.
  • Werden selbstverständlich keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut.
  • Werden ausschließlich natürliche Düngemittel eingesetzt, wie Kompost, Ernterückstände o.ä
  • Erfolgt die Schädlingsbekämpfung biologisch, ohne Pestizide, durch den Anbau von Lockpflanzen wie Sonnenblumen, Mais, Hibiskus.
  • Spart unterirdisch verlegte Tröpfchenbewässerung Unmengen an Wasser, in vielen Gebieten reicht sogar die Regenfeldbewässerung, also der natürliche Niederschlag, aus.
  • Werden bei der Ernte keine Entlaubungsmittel eingesetzt.
  • Wird mit der Hand geerntet, was zwar mühsamer ist, sich jedoch positiv auf die Qualität auswirkt da auf die Reife der Früchte geachtet wird.
Wir gehen noch einen Schritt weiter:
  • Auch bei der Weiterverarbeitung verwenden wir selbstverständlich keine chemischen Farben
  • Wir verzichten auf unnötige Textil"veredelungen" und Belastungen des Stoffes wie Bleichen oder Mercerisieren
  • Weben und Konfektion erfolgen unter ehrlichen, fairen Produktionsbedingungen
  • Unsere Stoffe sind hochwertig verarbeitet, das garantiert Langlebigkeit
  • die edle Webung macht den Stoff wunderbar anschmiegsam
KbA stellt sicher, dass das Ackerland sich regenerieren kann und langfristig gesund bleibt, dass die Böden und das Trinkwasser sauber bleiben, dass die Bauern gesund bleiben und von ihrem Land ein langfristig garantiertes Einkommen erwirtschaften können.

Die ersten Bio-Baumwoll-Projekte starteten Ende der 1980er, Anfang 1990er- Jahre in Ägypten und der Türkei. Inzwischen wird Biobaumwolle in über 24 Ländern weltweit angebaut, die Produktion steigt stetig.

ia io achtet beim Einkauf der Stoffe streng auf die Herkunft der Baumwolle. Wir nehmen für unsere Bettwäsche nur die beste und ökologisch streng kontrollierte Qualität. Was uns außerdem sehr wichtig ist: die Baumwolle, aus der unsere Stoffe gewebt werden, wurde im Regenfeldbau bewässert, so ist nicht einmal Tröpfchenbewässerung nötig. Und auch bei der Weiterverarbeitung achtet ia io darauf, dass diese wunderbaren Stoffe mit Respekt und ehrlich ökologisch einwandfrei behandelt werden.

Der Anbau von Biobaumwolle lebt mit der Natur im Einklang.
Das merkt man auch an der Qualität: Biobaumwolle wird reif geerntet, ist chemisch unbelastet und hochwertig. Wenn Sie also Baumwoll-Produkte aus kbA kaufen, tun Sie sowohl sich selbst, als auch der Natur langfristig viel Gutes.

ia io bezieht seine Stoffe selbstverständlich nur von Herstellern, für die die Einhaltung der strengsten Vorschriften eine Selbstverständlichkeit ist und die dementsprechend nach dem GOTS (Global Organic Textile Standard) und IVNbest (Internationaler Verband der Naturtextilien) zertifiziert sind!

Ein Thema, das wir hier unbedingt erwähnen möchten ist das Problem „Greenwashing“:

Viele Verbraucher glauben (bzw. „werden glauben gemacht“), dass Textilien aus Biobaumwolle automatisch fair hergestellt werden. Leider wird hier oft nicht ehrlich kommuniziert und trifft nicht immer zu. Um für Kunden attraktiv zu bleiben, betreiben heute mehr und mehr Hersteller und große Textilketten das sogenannte „Greenwashing“, also die Taktik, den eigenen Namen bzw. das Label mit Produkten aus Biobaumwolle grün zu waschen.

Deshalb Achtung: Auch Biobaumwolle kann mit konventionellen Methoden weiterverarbeitet werden. Oft wird die Baumwolle beim Spinnen, Weben, Färben und Veredeln mit sehr vielen Chemikalien behandelt. Bleichmittel, Farbstoffe, Färbebeschleuniger und Chemikalien, die dafür sorgen, dass Textilien griffiger werden, weniger knittern oder mehr glänzen werden eingesetzt. All diese Mittel können in Kläranlagen nicht herausgefiltert werden.

Kontrolliert biologischer Anbau allein ist also noch nicht alles.

Danach sollte es ehrlicher- und konsequenterweise mit fairen Arbeitsbedingungen weitergehen. Auch hier gibt es unterschiedliche Richtlinien bei den verschiedenen Labels.
Lesen Sie weiter unter: Fairness oder finden Sie ein paar interessante Antworten auf häufig gestellte Fragen unter: FAQ

Konventioneller Anbau von Baumwolle:

Bedenken Sie: Bei über 99% der Gesamtproduktion von Baumwolle ist all dies nicht der Fall. Der Anbau erfolgt dort wie fast überall in der konventionellen Landwirtschaft üblich:
  • Um kurzfristig einen möglichst hohen Ernteertrag zu bekommen, werden die Pflanzen jeweils nach der Ernte in Monokultur neu ausgesät.
  • Der Boden wird ausgelaugt, chemische Düngemittel müssen eingesetzt werden.
  • In der Folge steigt die Anfälligkeit für Schädlinge. Pestizide und Insektizide werden gesprüht, das Grundwasser vergiftet.
Lange Zeit war auch der hohe Wasserverbrauch ein großes Problem. Entscheidend ist die Wahl des Bewässerungssystems. Auf vielen konventionellen Baumwollfeldern wird die einfachste und billigste Methode angewandt: das Wasser wird gestaut. Dazu wird es entweder über Tiefbohrungen aus dem Erdreich genommen oder Flüsse werden umgeleitet. Da es schwierig ist, die Wassermenge auf den tatsächlichen Bedarf abzustimmen, verdunstet etwa 60% des Wassers oder versickert ungenutzt. Zum Glück hat sich die Praxis der Wasserverschwendung in den letzten Jahren gebessert. Auch wenn es vielleicht nicht aus ökologischen Gründen, sondern vielmehr aus ökonomischen Gründen passiert ist, ist das Endergebnis zu beglückwünschen.
  • Um Baumwolle zu ernten, wird regelmäßig reichlich Wasser benötigt. Die Aussagen zu den Mengenangaben schwanken allerdings so stark, dass wir an dieser Stelle keine genaue Zahl angeben möchten.
  • Auch der Anbau genmanipulierter Baumwolle nimmt immer noch zu, Resistenzen bilden sich und in der Folge müssen noch mehr Pestizide gesprüht werden.
  • Da die großen Pflückmaschinen nur laubfreie Pflanzen abernten können, werden zur Ernte hochgiftige Entlaubungsmittel eingesetzt oder, wenn die Bauern doch per Hand ernten, sind sie den Giften meist schutzlos ausgesetzt da sie über die Gefahren nicht informiert werden.
Langfristig hat diese Art der Landwirtschaft fatale Folgen: Die Böden und das Trinkwasser werden vergiftet und versalzen schließlich, wie man am Beispiel des Aralsees (Usbekistan, Kasachstan) heute sehen kann.

Im konventionellen Baumwoll-Anbau werden mehr Chemiekalien eingesetzt als bei jeder anderen Pflanze weltweit.

Flachs, aus dem die Leinenstoffe gewebt werden, ist grundsätzlich genügsamer. Er wächst prima auf kargen Böden und braucht wenig Dünger. Monokulturen kann es nicht geben, da Flachs sich nur alle fünf bis sieben Jahre auf dem selben Feld anbauen lässt. Außerdem ist Flachs eine auch in West-Europa heimische Pflanze, was die Kontrolle erleichtert und die Transportwege kurz hält. Flachs ist daher selbst im konventionellen Anbau recht umweltfreundlich. Trotzdem gibt es auch Leinen aus kbA. Die Pflanze wächst schnell, was die Qualität der Fasern mindert. Im konventionellen Anbau werden deshalb häufig Wachstumshemmer eingesetzt. Um nach der Ernte die Fasern schneller vom umgebenden Gewebe zu lösen, wird im konventionellen Anbau teilweise die sogenannte „Warmwasserröste“ eingesetzt. Dabei werden große Mengen Wasser verbraucht und die Abwässer belastet.
Im Gegensatz zu konventionell angebautem Flachs werden im kbA
  • keine Wachstumshemmer eingesetzt.
  • werden die Pflanzen nach der Ernte zum Trocknen einfach auf dem Feld ausgelegt, die Trennung der Fasern vom Gewebe erfolgt auf natürliche Weise, der „Tauröste“.
Hanf ist ebenfalls eine auch bei uns heimische, unkomplizierte Pflanze und wächst weltweit schnell und ertragreich. Er benötigt außerdem keine Schädlingsbekämpfungsmittel. Der natürliche Niederschlag reicht aus. Die Pflanze ist also ähnlich wie Flachs grundsätzlich umweltfreundlich. Allerdings werden die Böden, wenn er in Monokultur angebaut wird, ausgelaugt und Kunstdünger wird eingesetzt. Hanf im kbA
  • wird daher in Fruchtfolge angebaut und sorgt dann sogar aktiv für gesunde Böden für folgende Pflanzen.
  • kommt gänzlich ohne Kunstdünger aus.
Wer auf nachhaltige Landwirtschaft, ein Leben im Einklang mit der Natur, respektvollen Umgang mit Ressourcen und Textilien aus kontrolliert biologischem Anbau Wert legt, sollte darum genau hinschauen. Die negativen Auswirkungen insbesondere im konventionellen Baumwollanbau sind erschreckend. Jede Pflanze hat, zu Stoff verarbeitet, ihre ganz eigenen und besonderen Vorteile. Für welche Textilien Sie sich entscheiden, kann ganz Ihrem persönlichen Geschmack entsprechen, aber bitte achten sie auf kbA und fragen Sie nach.